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Experten für Online-Einkauf kommen aus Karlsbad

Kalendereintrag
Foto: Drei Azubis der SRH arbeiten am PC

Einkaufen per Mausklick hat Hochkonjunktur, gerade am „Black Friday“. Umso gefragter sind Kaufleute, die sich mit E-Commerce auskennen. Im BBRZ Karlsbad sind die Absolvent:innen des ersten Ausbildungsjahrgangs jetzt erfolgreich in den Beruf gestartet.

Zum „Black Friday“ locken im Internet wieder ganz besonders viele Schnäppchen. Mehrere hunderttausend Online-Shops gibt es inzwischen allein in Deutschland, 64 Prozent der Händler rechnen mit einem Umsatzwachstum, ergab eine Studie vom EHI Retail Institute und Statista. Fachkräfte, die wissen, wie erfolgreicher Verkauf im Internet funktioniert, sind entsprechend gesucht.

Seit 2019 ist die Ausbildung zum „Kaufmann im E-Commerce“ offiziell anerkannt. Im Beruflichen Bildungs- und Rehazentrum (BBRZ) der SRH in Karlsbad-Langensteinbach hat der erste Jahrgang seine Ausbildung jetzt abgeschlossen.

Im BBRZ lernen Menschen, die ihre Arbeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben mussten, einen neuen Beruf. Die Praxis des E-Commerce wird durch Projekte im internen Onlineshop vermittelt: vom Aufbau eines Sortiments bis zur Kommunikation mit Kunden über Mail und Social Media. Daneben durchlaufen die Teilnehmenden alle kaufmännischen Abteilungen, wie Rechnungswesen oder den Einkauf.

„Über ein Praktikum steigen die Teilnehmenden in den Beruf ein. Dort können sie ihr Wissen direkt in die Shops der Firmen einbringen“, erklärt Sylvia Jaki, Leiterin Bildung, das Konzept. So wie Sarah Kunz und Max Werner (Namen geändert): Beide haben im Praktikum so überzeugt, dass sie direkt eingestellt wurden. Dabei hatten sie E-Commerce zunächst gar nicht auf dem Schirm.

Sarah Kunz kam nach einer abgebrochenen Ausbildung als Krankenschwester auf Empfehlung der Deutschen Rentenversicherung ins BBRZ. „Für mich war eine kaufmännische Ausbildung die nächste Option. Und der Kaufmann im E-Commerce hat Zukunft.“ Max Werner wollte eigentlich Industriekaufmann werden, dann erfährt er im BBRZ von der neuen Ausbildung. „Da ich viel im Internet unterwegs und auch sonst sehr technikaffin bin, hat mich das gereizt. Ich arbeite sehr gerne mit Zahlen und konnte so meine Interessen verbinden.“

Jetzt arbeitet er als Junior Category Manager bei einem Preisvergleichsportal. Sarah Kunz ist bei einem Unternehmen, das Produkte für den Straßenbau betreibt. Im Praktikum hat sie einen Onlineshop aufgebaut. „Aus der Ausbildung hilft mir vor allem das fundierte kaufmännische Wissen. Und wir haben in der Gruppe die Herausforderung einer neuen Ausbildung gemeinsam gemeistert und dadurch viel über Teamarbeit gelernt.“ Den Kaufmann im E-Commerce ganz neu auf die Beine zu stellen, war für Lehrkräfte und Teilnehmende Pionierarbeit, bestätigt Sylvia Jaki.

Das hat sich gelohnt: Dieses Jahr starten noch zwei Jahrgänge. Gerade für Verkäufer im Einzelhandel ist der Beruf eine Möglichkeit, sich nach der Schließung vieler Läden neu zu orientieren. Aber auch für Fachkräfte aus anderen Branchen ergibt sich eine neue Chance. Wichtig sind gute Deutschkenntnisse und ein Interesse an IT und Social Media. Und wer mit Fotos und Texten Produkte kreativ in Szene setzt, kann zusätzlich punkten.

„Am Beruf mag Ich die Abwechslung. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren, wie etwa Suchmaschinen-Marketing“, sagt Sarah Kunz. Auch Max Werner geht jeden Morgen gerne zur Arbeit: „Es macht viel Spaß, selbst wenn es mal stressig ist. Im Rückblick war die Ausbildung auf jeden Fall die richtige Entscheidung.“