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Was macht ihr eigentlich?

Gerade in der Industrie ist Qualität unerlässlich. Bei der SRH Berufliche Rehabilitation lernen angehende Qualitätsfachleute und Techniker die Arbeit der Kollegen schon in der Ausbildung kennen.

Kalendereintrag
Foto: Carsten Beck und Klaus Fischer halten den fertigen Funkturm in der Hand

Kleinste Abweichungen können eine große Wirkung haben, das weiß jeder, der schon mal auf einen Legostein getreten ist. Noch entscheidender ist es in der Technik, etwa bei Autos: Eine Unwucht, mit bloßem Auge nicht zu sehen, sorgt vielleicht dafür, dass der Motor nicht richtig läuft. Deshalb braucht es Experten, die Abweichungen im Mikrometerbereich erkennen. Das leisten Qualitätsfachleute.

Sie nutzen dafür High-Tech-Messgeräte und stellen sicher, dass Teile in der Industrie exakt nach Vorgabe produziert werden. Damit das gut funktioniert, müssen sich Qualitätsfachleute und Techniker regelmäßig abstimmen. Oft begegnen sich die Disziplinen allerdings erst im Beruf. Die SRH Berufliche Rehabilitation ermöglicht den Austausch bereits in der Ausbildung.

Das Unternehmen bildet in Heidelberg Qualitätsfachleute aus und am Beruflichen Bildungs- und Rehazentrum (BBRZ) Karlsbad-Langensteinbach lernen angehende Industriemechaniker die Herstellung und Montage von Baugruppen. Beide Ausbildungsgruppen lernen an einem Tag die Arbeit der anderen kennen. „Diese Kooperation zwischen den Standorten, im Jahr 2015 von uns initiiert und von den Kollegen in Heidelberg sofort mit Begeisterung aufgenommen, fand im Februar zum fünften Mal statt“, erklärt Gerhard Heil, Leiter der technischen Ausbildungen im BBRZ.

Dieses Jahr kamen zunächst die Karlsbader Azubis für einen Tag nach Heidelberg und erfuhren dort Grundlagen der Qualitätsprüfung. Dabei probierten sie die Qualitätsprüf- und Messtechnik selbst aus. Dazu lernten die Teilnehmer unter anderem die vollautomatische Zeiss-3D-Messmaschine kennen, die Abweichungen von bis zu sechs Tausendstel Millimeter registriert.

In Karlsbad lernten die Azubis aus Heidelberg von den Industriemechanikern, wie Bauteile aus Metall nach einer Zeichnung hergestellt werden.  Für das Modell eines Funkturms durften sie die Herstellung der Bauteile planen und durchführen. So übten sie unter Einsatz von Fräs- und Drehmaschinen die Zerspanung, die Endfertigung und Montage. „In den Workshops nahmen die Auszubildenden jeweils gegenseitig die ‚Ausbilderrolle‘ ein. Dadurch haben sie viel über soziale Kompetenz gelernt“, sagt Gerhard Heil.

„Zum Abschluss prüften die angehenden Qualitätsfachleute ihre eigenen Metallarbeiten und kamen dabei zu einem qualitativ guten Ergebnis – sauber gearbeitet“, fasst Lehrkraft Horst Riedinger die Erfahrung der Heidelberger zusammen.

Auszubildende wie Ausbilder zeigten sich von den Austauschtagen mehr als begeistert. Deshalb ist für 2021 ist die Fortsetzung dieser erfolgreichen Kooperation zwischen den beiden Standorten vereinbart.